In den letzten Jahren tat sich ein Hype auf. Im Grunde ging es nur darum, möglichst viele E-Mail Adressen zu generieren, um die Akquise zu digitalisieren. Worte wie „Leadmagnet“, „Goodie“, „Internet-Akquise“ & Co. tauchten auf. Ist das die Art und Weise, wie heutzutage Kunden generiert werden?
Was ich in den letzten Jahren beobachtete und wie ich dazu stehe, das erfahren Sie im heutigen Blog-Beitrag.
Datenschutz 2018
Glücklicherweise lebe ich in Deutschland, einem Land, in dem der Datenschutz schon immer eine große Rolle spielte. Daher werden heute viele Themen im Zuge der EU-Gesetzgebung betrachtet, die bei uns schon längst gelten.
Wie diese Gesetze im einzelnen auszulegen sind, dazu befragen Sie bitte Ihren Anwalt. Denn auch das habe ich bereits mehrfach erlebt: Recht haben und Recht kriegen – das sind zwei Paar Schuhe. Es kommt oft auf den besseren Anwalt an.
Akquise bedeutet für mich…
Googelt man nach dem Begriff „Akquise“ findet man die Ableitung aus dem Lateinischen: acquirere‚ erwerben.
In den letzten 30 Jahren erkannte ich, dass ich dem gängigen Bild eines Vertriebs nicht entspreche. Für mich ist eine zwischenmenschliche Beziehung etwas Wertvolles. Häufig erlebe ich, dass nur Zahlen zählen – Werte kaum Bedeutung finden. Das führt dazu, dass geflunkert und hochgestapelt wird, um Kunden zu gewinnen.
Das ist nicht meine Welt. Gemäß meinen Erfahrungen kommt früher oder später die Wahrheit ans Licht. Ich nenne Ihnen nur ein Beispiel, was meine Meinung verdeutlicht:
In der Akquise begegnen Sie fremden Menschen, die – bei Interesse an dem Angebot – auch ein Interesse an Ihnen und Ihrem Unternehmen zeigen. Es tauchen Fragen auf wie: Wie groß ist Ihr Unternehmen? Wie viele Mitarbeiter haben Sie?
Es gibt kleine Unternehmen, die beeindruckende Antworten geben. Doch – Hand auf´s Herz! Ein Blick in die veröffentlichte Bilanz sorgt schnell für klare Sicht. Ich bezweifle, dass ein Unternehmen 15 Mitarbeiter in Festanstellung beschäftigt, wenn die Bilanzsumme 120.000 Euro beträgt. Die veröffentlichte Bilanz zeigt noch viel mehr – doch das ist ein anderes Kapitel.
Akquise bedeutet für mich, ein Angebot so zu präsentieren, dass die Wahrheit beeindruckt.
Ehrlich währt am Längsten!
Worin sind Sie wirklich gut? Was unterscheidet Sie von anderen? Wofür sind Sie bekannt? Was sind Ihre Werte?
Es ist wie in jeder zwischenmenschlichen Beziehung. Mit der Zeit kommt die Wahrheit ans Licht, die Fassade bröckelt. Dann stellt sich heraus, ob Menschen oder Unternehmen zusammenpassen oder nicht.
Das zeigt sich auch in der Einstellung zu den Maßnahmen, die im Vertrieb ergriffen werden. Und da wären wir beim Thema „Datenschutz“.
Ich begegne leider immer noch Menschen, die folgende Einstellung besitzen: „Ich mach das schon. Ich lasse E-Mail Adressen aus dem Impressum der Webseiten ins System pflegen und befeuere die dann mit einem Tool. Hab ich 2000 Newsletter verschickt, kann ich gut damit leben, wenn der ein oder andere eine böse Nachricht schickt.“
ICH NICHT!
Das ist mit ein Grund, warum ich Seminare zum Thema Vertrieb 4.0 gebe. Ich distanziere mich von Markt-Begleitern, die nur, um Geschäft zu generieren, unseriöse Maßnahmen empfehlen.
Und glücklicherweise gibt es für diese Menschen jetzt auch (gab es vorher übrigens auch schon) ein STOPP-Schild. Es liegt im Auge des Betrachters, Datenschutz „zu leben“. Es ist nicht erlaubt, Menschen ohne ihr Einverständnis eine E-Mail zu schicken. Es ist auch nicht richtig (auch nicht im B2B), generell zu behaupten, Telefonakquise sei erlaubt.
Es gibt Unternehmen, die im Impressum ausdrücklich darauf hinweisen: „Gegenüber unverlangten Zusendungen behalten wir uns rechtliche Schritte vor.“
Datenschutz
Es gibt derzeit überall Ratgeber, Informationen, sogar Radiosendungen, die sich mit der Gesetzesänderung beschäftigen. Dort finden Sie Details. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dann fragen Sie einen Anwalt, der sich darauf spezialisiert hat. Daher gehe ich nicht näher darauf ein. Ich kann Ihnen lediglich ein paar Suchbegriffe an die Hand geben:
- Datenverarbeitung (aufklären und Zustimmung einholen)
- Kopplungsverbot (Gratis-Informationen mit gleichzeitigem Newsletter-Versand koppeln, ohne das „Okay“ dazu vorliegen zu haben)
- Checkbox (aktiv anklicken, nicht vorher schon einen Haken gesetzt haben)
- Recht auf Auskunft und Löschung
- Datenschutz auf jeder Seite (z. B. im Footer)
- Cookie-Hinweis
- IP-Anonymisierung
Abgesehen davon, dass Sie Menschen – ohne deren Einverständnis – nicht einfach z. B. Newsletter zusenden können, wird es jetzt auch zur Pflicht, zu dokumentieren und zu informieren, was mit den personenbezogenen Daten geschieht.
Wir alle haben ein „Recht auf Vergessen werden“ und ein Recht darauf, zu erfahren, was mit unseren Daten geschieht.
Und so schließt sich für mich der Kreis. Das neue Gesetz hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen – so hoffe ich.
Meiner Meinung nach kann eine langfristige Kundenbeziehung nur aufgebaut werden, wenn Vertrauen herrscht. Interessieren Sie sich aufrichtig für Ihren Kunden und pflegen Sie die Beziehung. Dazu gehört der offene und ehrliche Umgang miteinander.
Vertrauen
Wenn Sie diesen Beitrag bis hierhin gelesen haben, dann zählen für Sie wahrscheinlich ähnliche Werte wie für mich. Ich danke ich Ihnen für Ihr Vertrauen. Ich danke ebenfalls meinen Kunden und Newsletter-Abonnenten für Ihr Vertrauen. Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die ehrliche Kunden betreuen. Und ich glaube daran, dass alles, was man tut, auf einen zurückkommt. Tun Sie Gutes, dann kommt es zu Ihnen zurück.
„Man sieht sich immer zweimal im Leben“, so lautet mein Motto.
Und zum Schluss ein kleiner Tipp: Behandeln Sie Ihre Kunden und Ihre zukünftigen Kunden so, wie Sie selber gerne behandelt werden möchten.
„I think this is the beginning of a beautiful friendship….“ (Zitat aus dem Film „Casablanca“)
Schön, dass Sie hier sind!
Ihre
Alexandra Langstrof