Zoom, GoToMeeting, GoToWebinar, Microsoft Teams und viele weitere Anbieter ermöglichten es in Zeiten des Lockdowns, das persönliche Gespräch digital zu ersetzen. Dabei fällt auf, dass die virtuelle Kommunikation neue Fähigkeiten erfordert, um in einem „lockeren Austausch“ zu sein.
Je nachdem, mit wieviel Personen die Online-Besprechung oder das Meeting durchgeführt wird, tauchen andere Herausforderungen auf.
Der heutige Blog-Beitrag zeigt, wie Webinare interaktiv, abwechslungsreich und unterhaltsam gestaltet werden können.
Was ich im Zuge der Weiterbildung als Online-Trainer lernen durfte, lässt sich gut auf Vertriebssituationen übertragen. Denn auch in einem Webinar, in dem ein Produkt vorgestellt wird oder in einem Meeting bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, diese Veranstaltungen interaktiv durchzuführen.
In unserem letzten Online-Treffen der Digital Sales Manager/innen tauschten wir uns dazu aus. Und ich stellte Möglichkeiten vor, die simpel und gleichzeitig sehr effektiv sind. Denn manchmal ist es mühselig und auf der ersten Blick schwierig, zu Interaktionen aufzufordern und dabei souverän und „locker“ zu erscheinen.
Interaktive Webinar-Gestaltungs-Möglichkeiten
Besonders bei trockenen Themen wie z. B. technischen Produkten oder auch bei Meetings, in denen nur Zahlen, Daten, Fakten im Fokus stehen, tauchen zum Thema Interaktivität viele Fragezeichen auf. Zum einen ist der Gastgeber damit beschäftigt, die Technik im Blick zu haben und zum anderen möchte er Signale des Gegenübers deuten können.
Sind die Anwesenden noch gedanklich dabei oder bereits abgedriftet? Körperliche Anwesenheit sagt längst nichts über den geistigen Zustand aus. Erkennen können Sie es, wenn Sie dem ein oder anderen eine Frage stellen würden. Aber das wäre unhöflich. Würde den Eindruck erwecken, Sie würden wie ein Lehrer aus alten Tagen auftreten.
Wie schaffen wir es dann, auf eine leichte und erfrischende Art und Weise unser Gegenüber zum Mitmachen einzuladen? Ihm zu zeigen, dass wir uns freuen, mit ihm im Dialog zu sein.
Basis für eine partnerschaftliche Interaktion schaffen
Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen zurückhaltend sind. Das kann zum einen daran liegen, dass wir es mit introvertierten Personen zu tun haben. Zum anderen liegt es häufig daran, dass wir zuerst eine Vertrauensbasis herstellen müssen. Neben der Vorbereitung auf Ihre Zielgruppe und das Thema ist es im Vorfeld wichtig, sich u. a. über Folgendes Gedanken zu machen:
- Welchen Intensitätsgrad der Interaktivität erwarten Sie?
- Was sollen die Zuhörer/innen wissen, verstehen, tun und wie sollen sie sich fühlen?
- Wie sicher und geübt fühlen Sie sich im Umgang mit dem ausgewählten Medium?
Besonders wichtig ist Ihre ehrliche Antwort auf die letzte Frage. Denn durch Ihre Stimme, Ihre Augen und Ihre Körperhaltung bringen Sie dies – wenn auch unbewusst – zum Ausdruck. Die Teilnehmer/innen spüren, wenn Sie unsicher sind. Bitte üben Sie im Vorfeld neue Techniken hinreichend, um selbstsicher aufzutreten.
Der Anfang und das Ende ist entscheidend
Zu Beginn gibt es einfache Möglichkeiten, in Interaktion zu treten. Sie können beispielsweise Ihre Teilnehmer dazu auffordern, in den Chat zu schreiben, aus welchem Ort sie zugeschaltet sind. Sind es nur wenige Anwesende können Sie dies auch in einer kleinen Vorstellungsrunde klären.
Abhängig von Ihrem Charakter können Sie auch einen humorvollen Einstieg planen, wie z. B. „Wie viele von Ihnen würden jetzt lieber aus der Südsee zugeschaltet sein?“ Und dann bitten Sie um Handzeichen. Haben Sie dann im Hintergrund auf der ersten Folie ein ansprechendes Südsee-Bild können Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie die angenehme Stimmung gerne vermitteln möchten.
So schaffen Sie ein positives Erlebnis. Ihrer Fantasie ist dabei keine Grenze gesetzt. Wählen Sie das, was für Sie stimmig ist. Im besten Fall arbeiten Sie mit Themen und Bildern, die Sie selbst auch in eine positive Grundstimmung versetzen. Energie wird auch virtuell übertragen 🙂 Und am besten enden Sie auch so. Denn das sind die Gefühle, die Ihre Gesprächspartner mitnehmen.
Anonyme Umfragen – einfache Webinar-Interaktion
Nach der Vorstellung können Sie vorbereitete Umfragen einblenden, um mehr über Ihre Gesprächspartner zu erfahren. Das können Fragen zum Kenntnisstand, aber auch gezielte Fragen, die das Thema betreffen sein. Oder auch einfache Fragen, wie z. B. ob Dokumente, die vorab gesendet wurden, gelesen wurden. Das erleichtert Ihnen das Einschätzen der Situation und Sie können den Gesprächsverlauf entsprechend anpassen und steuern.
Beim Einrichten der Umfragen besteht oft die Möglichkeit, eine bzw. auch mehrere Antworten zulassen zu können. Wenn Sie Tools wie Mentimeter nutzen, sind auch „Wort-Wolken“ und anderes möglich. Die Anwesenden können anonym Worte eingeben.
Darüber hinaus können Sie einfache Fragen stellen, die sehr leicht mit „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“ beantwortet werden können. Dies ist auch über die häufig voreingestellten Symbole (Handzeichen, Smileys etc.) möglich. Auf diese Weise ist es einfach, eine erste Interaktivität zu erzeugen.
Webinare interaktiv: Mad Tea
Neben der bekannten Chat-Funktion, wo die Anwesenden entweder an eine oder an alle Personen Text-Nachrichten schicken können, kann der Chat auch genutzt werden, um Webinare interaktiv zu gestalten. Eine Methode nennt sich Mad Tea.
Hier geht es darum, eine Frage zu stellen und den Teilnehmern mitzuteilen, dass sie zwar schon in den Chat ihre Antwort/en schreiben können, diese aber noch nicht absenden sollen. Erläutern Sie, dass erst, wenn alle ihre Nachrichten beendet haben, auf Ihr Signal die „Enter-Taste“ zum Absenden betätigt werden darf. Damit Sie erkennen können, wann die Teilnehmer mit dem Tippen fertig sind, vereinbaren Sie ein Zeichen.
Dies könnte zum Beispiel so aussehen: Wer mit dem Schreiben fertig ist, schaltet die Kamera aus (eignet sich bei großer Teilnehmerzahl) oder gibt ein Zeichen/Reaktion (Handzeichen z. B.). Im Anschluss geben Sie das zuvor vereinbarte „grüne Licht“, damit alle gleichzeitig ihre Antwort abschicken. Dann können Sie die Antworten in der Runde diskutieren.
Whiteboard – die interaktive virtuelle Plantafel
In Zoom ist die Funktion „Whiteboard“ einfach zu nutzen. So können zum Beispiel Präsentationen vorbereitet werden, auf denen Platz zum Beschriften ist. Die Teilnehmer können anschließend das Whiteboard nutzen, um ihre Angaben zu machen.
Wie Sie in der Abbildung erkennen können, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie z. B.: Texteingabe, Rahmen setzen, zeichnen, stempeln (hier Sterne). Die erarbeiteten Dokumente können einfach abgespeichert werden. Im Anschluss können Sie die gemeinsam produzierten Ergebnisse an die Teilnehmer senden.
Darüber hinaus lassen sich auch abwechslungsreiche „kreative Spiele“ über diese Funktion durchführen. Sind Ihre Teilnehmer mit dem Medium noch nicht vertraut, nutzen Sie zu Beginn eine „Aufwärm-Phase“, in der Ihre Gesprächspartner die Funktionen testen können. Dafür eignen sich zum Beispiel einfache Ausmalbilder.
Möchten Sie die Funktionen einmal „live“ kennenlernen, besuchen Sie einfach eine der Veranstaltungen, die ALLE interaktiv sind. Denn schon Konfuzius sagte: „Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.“
Bei Fragen können Sie mich aber auch einfach ansprechen. Übrigens werden Weiterbildungen oder Beratungen auch gefördert. Sie finden mich auch bei der G.I.B. als anerkanntes Unternehmen für die Potentialberatung gelistet.
Ihre
Alexandra Langstrof