Viele Menschen empfinden die aktuelle Lage als unangenehm. Oft müssen sie mehrere Herausforderungen gleichzeitig meistern.
Das überträgt sich entsprechend in den Berufsalltag und der ein oder andere reagiert anders, als er es unter normalen Umständen tun würde. Dies wiederum führt dazu, dass Führungskräfte immer häufiger schwierige Situationen meistern müssen.
„Wer fragt, führt.“ Fragen sind Bestandteil des systemischen Coachings und helfen Ihnen, damit umzugehen. Was das mit der Navy zu tun hat, dazu mehr im aktuellen Beitrag.
Kennen Sie das? Mitarbeiter:innen sind krank und die Arbeit muss trotzdem erledigt werden? Die Umstellung auf New Work bringt Herausforderungen mit sich?
Oder erschwert die Verlagerung der Kommunikation auf digitale Kanäle das Miteinander?
Das sind nur einige Beispiele. Die Liste ist lang.
Wie Sie schwierige Situationen als Führungskraft meistern können, veranschaulicht eine wahre Geschichte aus der Navy.
Schwierige Ausgangssituation
Im Militär gehört der Gehorsam zum Alltag. Führungskräfte erteilen Befehle und erwarten, dass diese ausgeführt werden. Aber als D. Michael Abrashoff das Kommando über die USS Benfold (Zerstörer) erhielt, wusste er, dass er vor einer Herausforderung stand.
Das Schiff gehörte längst nicht zu den „top Schiffen“ der Navy. Die Besatzung war mürrisch, es herrschte eine schlechte Arbeitsmoral und die meisten Kräfte an Bord warteten sehnsüchtig auf ihr Entlassungsdatum. Um die Lage noch etwas schwieriger zu gestalten, befand sich Abrashoff in der Situation, dass sein Vorgänger unbeliebt war, so dass die Crew die neue Führungskraft skeptisch und kritisch betrachtete.
Es war sein erster Einsatz und er hatte beschlossen, diesen trotz aller Herausforderungen erfolgreich durchzuführen.
Der erste Schritt
Er wollte zu Beginn mehr über die Crew erfahren und zwar über jeden einzelnen.
Hier bieten sich Fragestellungen aus dem systemischen Coaching an. Ich frage beispielsweise: „Wenn Sie als Abteilung sich vorstellen, Sie seien die Crew eines Schiffes auf hoher See: Welchen Job genau hat jede/r Einzelne von Ihnen dann im Verbund der anderen auf diesem Schiff?“
Abrashoff befragte seine Crew und fand heraus: „Meine junge Crew war intelligent, talentiert und voller guter Ideen, aus denen nichts wurde, weil niemand ihnen richtig zugehört hatte.“ Das Original lesen Sie bitte im 2002 veröffentlichten Buch It’s Your Ship. Darin teilt er seine Erfahrungen mit Management-Techniken.
Die Situation als Führungskraft meistern
Captain Abrashoff wartete nicht, bis er angesprochen wurde. Er wusste, wenn er etwas ändern wollte, brauchte er die Unterstützung der Crew.
Und er entschied, dass es der beste Weg ist, herauszufinden, welche Ideen sie zur Lösungsfindung hatten.
Er interviewte täglich fünf seiner Kräfte, bis er letztlich alle (ungefähr 310) Crew-Mitglieder gesprochen hatte.
Wie so etwas in Ihrem Fall aussehen kann, besprechen wir gerne in einem kostenlosen Erstgespräch.
Was hat Abrashoff daraus gelernt?
Durch die Gespräche erfuhr er zum Beispiel, dass sie viel Zeit mit eintönigen Aufgaben verbrachten. Beispielsweise mussten sie das Schiff sechs mal pro Jahr streichen.
Er fand einen Weg, die Teile zu ersetzen, die Roststellen verursacht hatten und einen speziellen Prozess, damit das Schiff für zwei Jahre lang nicht mehr gestrichen werden musste.
Vorteile für das Team
Durch die dadurch gewonnene Zeit hatte die Crew die Gelegenheit, sich anspruchsvollen Aufgaben zu widmen. Und sie bekamen die Möglichkeit zur Weiterbildung, was ihnen wichtig war.
Er hatte nämlich herausgefunden, dass viele zur Navy kamen, damit sie ihr College finanzieren können.
Viele von ihnen kamen aus schwierigen Verhältnissen und die Familie bedeutete ihnen viel. Daher bezog er die Familienmitglieder so oft wie möglich mit ein, informierte sie zum Beispiel über wichtige Ereignisse.
„I wanted to link our goals“, schrieb Captain Abrashoff in seinem Buch, „so that they would see my priority of improving Benfold as an opportunity for them to apply their talents and give their jobs a real purpose.“
Was war das Ergebnis?
Ihm war es wichtig, zu verstehen, was der Crew wichtig ist, um ihnen zu zeigen, wie sie ihre Talente an Bord einbringen können. Das wiederum sorgte für ein gutes Klima.
Die Bereitschaft, die Motivation jedes Einzelnen stieg, so dass seine Erwartungen übertroffen wurden. „… some of the highest testing rankings the navy had ever seen.“
Aufrichtiges Interesse
Wenn Sie sich als Führungskraft aufrichtig für Ihre Mitarbeiter:innen interessieren und Fragen stellen, regen sie außerdem die Kreativität an. Gemeinsam können Sie innovative Ideen zur Lösung eines Problems entwickeln.
Menschen folgen lieber einem neuen Weg, wenn sie das Gefühl haben, involviert zu werden, ein Teil des Ganzen zu sein. In der Potentialberatung arbeite ich übrigens auch mit Teams.
Und selbstverständlich sollten den Worten auch Taten folgen. Am einfachsten ist es, wenn Sie das Team Vorschläge unterbreiten lassen, was aus deren Sicht ein realistischer Zeitrahmen ist, um eine Aufgabe zu erledigen. Und wenn hier Unklarheit herrscht, können Sie wieder Fragen stellen.
Transparenz sorgt in den meisten Fällen für Klarheit und nimmt die Unsicherheit. Das ist das, was die Menschen momentan – meiner Meinung nach – am meisten brauchen:
Zusammenhalt, Sicherheit und zielführendes Handeln.
Wenn ich Sie dabei unterstützen kann, sprechen Sie mich gerne an.
Ihre
Alexandra Langstrof
Vertrieb 4.0
Trainerin – Beraterin – Syst. Coach (ifAP)
Partner der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, TU Dortmund, E/D/E, IHK Düsseldorf, IHK Ostwestfalen, IHK Nordwestfalen, IHK Sauerland, Kreishandwerkerschaft Mettmann
PS: Offene Seminare und Lehrgänge zur Digitalisierung im Vertrieb finden Sie im Bereich Veranstaltungen.